"Eigentlich habe ich keine Lust mich mit XY zu treffen."
-Und wieso tust du es dann?
"Weiß ich auch nicht."
Kennst du das? Hast du Menschen in deinem Leben, die dich und deine Energiereserven aussaugen, wie ein Vampir sein Opfer? Menschen, denen es immer nur schlecht geht, bei denen alles schief läuft und die ständig nur im Tal des Jammerns und Beklagens unterwegs sind? Menschen, mit denen du irgendwie nicht mehr auf einer Wellenlänge bist und denen du eigentlich gar keine Zeit mehr schenken möchtest?
Das Leben ist ein Kommen und Gehen. Ich durfte im Laufe meines bisherigen Lebens viele, wunderbare Menschen kennenlernen. Einige sind seit mehreren Jahren meine Wegbegleiter:innen, andere ließ ich während meiner Reise los. Menschen kommen, Menschen gehen. Und manche Menschen lasse ich sogar gerne los. Vor allem diese aus der Kategorie "Energievampire". Und nein, das bedeutet nicht, dass mir die Menschen plötzlich egal sind oder dass ich eine Vollegoistin mit einem Herzen aus Stein bin. Für mich bedeutet es, dass ich mich - meine Bedürfnisse, meine Gefühle, mein Wohlbefinden - an oberste Stelle setze. Und das bedeutet eben manchmal Menschen los zu lassen und "Nein" zu ihnen zu sagen.
Was durfte ich lernen? So, wie alle anderen Dinge, die ich nach und nach loslasse, weil sie mir nicht mehr gut tun, ist es für mich auch mit den sozialen Beziehungen. Und dennoch bin ich dankbar für jede Person, die mich auf meinem bisherigen Weg begleitet hat. Denn von allen konnte ich etwas lernen, bestimmte Erfahrungen sammeln und daran wachsen. Ich bereue keine Freundschaft, keine Partnerschaft, denn heute weiß ich, was mich die soziale Beziehung lehren sollte.
Wir brauchen Bindungen: wir alle haben ein Bedürfnis nach sozialen Bindungen. Wie diese genau aussehen und wie sie gelebt werden sollen, das entscheidet jede:r für sich. Ich habe für mich gelernt, dass zwischenmenschliche Beziehungen jeder Art in beide Richtungen funktionieren sollten, Stichwort geben und nehmen. Für mich sollte im Großen und Ganzen ein Gleichgewicht bestehen zwischen dem, was ich in einer Beziehung teile, was ich "investiere" und dem, was ich dadurch an Mehrwert habe. Ich gebe sehr gerne - aber genauso freue ich mich, wenn ich etwas bekomme.
Wie ist deine Balance zwischen Energievampiren und Herzensmenschen? Gibt es soziale Beziehungen, die dir nicht mehr gut tun? Was hindert dich vielleicht noch am Loslassen?
Hab's fein, deine Ilaria 🤍